Wir erinnern uns "gerne" an den Ausbau des alten Wassertanks zurück, als wir diesen mal "eben" zur Reinigung herausnehmen wollten. Das war auch gleich der Startpunkt für die komplette Demontage der Vorschiffskoje. Daher legen wir besonderen Wert beim neuen Konzept auf Zugänglichkeit für spätere Wartungsereignisse. Die erste "Gretchenfrage" die wir uns stellen mussten war: Soll es wieder ein Feststofftank werden, oder vertrauen wir auch einem flexiblen Tank? Eines sei vorab verraten - Es wird ein Feststofftank!
Frischwassertank aus weißem Polyethylen
Eingeprägte Öffnung zum Einbau einer Inspektionsluke und 4 Blindlöchern mit 1/2" (13mm) - 1 1/4" (38mm) Gewinde für Anschlüsse für Zu- und Ablauf, und Entlüftung
Inhalt: 80 Liter
Maße hinten: B 970/500 x H 230 mm
Maße vorne: B 370/170 x H 230 mm
Länge: 790 mm
Gewicht: 6,5 Kg
Hersteller: Osculati (Bildquelle: Katalog)
Artikelnummer: 52.194.00
26 %
prozentualer Fortschritt anhand des geplanten Aufwandes
341 €
bislang angefallene Kosten, ohne Einmalkosten für Werkzeuge, Stromkosten und Schutzausrüstung
29.09.2024
letzte Aktualisierung des Seiteninhaltes
Dauer: 14 Std
Kosten: 177€ (Wassertank inkl. Versand), 46€ (Inspektionsdeckel-Set), 22€ (Prisma Beams), 5€ (Anschlussfitting gerade 1 1/4"), 9€ Anschlussfitting 90° 1/2" 1x13mm und 1x16mm Querschnitt), 13€ (Tankbelüfter außen) 6€ (Reinigungsmittel & Putzlappen), 4€ (Schleifmittel), 20€ (Epoxidharz, Spachtelmasse, Gelege & Abreissgewebe), 28€ (Sperrholz), 6€ (Lärchenholz-Leisten); 5€ (Pinsel und Rollen)
Material: Spartel, Mixstäbe, Mixbecher, Abreissgewebe 100g/m², Spachtelmasse (AWL Fairing LW D8200 mit FAST Hardener D7222), Feinspachtel (AWL FAIR Surface Filler D6200/D3200), Silica (406), 2K-Epoxy-Primer, Verdünner, 50x Holzstäbchen 20cm, Sperrholzplatten-Zuschnitt AW100 (1600x800x10mm), MDF/HDF-Platte (800x600x5mm), Lärchenholz-Leiste(25x25x1020); Loctite 55 (Dichtband)
Werkzeuge: Zollstock, Wasserfester Stift, Streichmaß, Staubsauger CTM-MIDI, Bandfeile BF1E, Saugpinsel, LED-Strahler, Entlüfterrolle, Spachtelklinge, Minipumpen-Set, Exzenterscheifer Rotex125FEQ, Deltaschleifer DTS 400 EQ-Plus, Oszillierer OS400EQ, Ratschenzwingen, Schraubzwingen, Winkelmesser, Kreuzlinienlaser, Lasermesser mit Wasserwaage, LED-Strahler, Stichsäge 300EQ plus, Anzeichenhilfe, Heissklebepistole mit 11mm Sticks, elektr. Schere, , Spachtel, Entlüfterrolle, Minipumpen-Set, Forstnerbohrer-Set, Tischkreissäge HS105; Nutfräser Bosch; Schraubenschlüsselset
Schutzausrüstung: Vollmaske mit Partikelfilter & Filterelement, Handschuhe, Schutzanzug, Gehörschutz, Einweghandschuhe (Nitril)
Das Teilprojekt der V-Berth können wir erst vervollständigen, wenn wir die Position des Wassertanks und auch die Aufnahmen einlaminiert haben. Daher haben wir uns in diesem "frühen" Stadium dazu entschieden schonmal den Wassertank auszusuchen und zu beschaffen.
Wir haben uns für einen neuen Frischwassertank für den Bugbereich entschieden, da die Wingas konstruktiv etwas hecklastig sind und wir Gewicht auf der "Nase" brauchen. Letztendlich fiel uns die Wahl nicht schwer, da wir den flexiblen Tanks nicht all zu sehr Vertrauen schenken (sicherlich Erfahrungssache), dennoch ein fester PE-Tank ist unsere Wahl. Das Angebot von dreieck-förmigen Wassertanks am Markt ist auch recht überschaubar, sodass unsere Wahl direkt auf einen von Fa. Osculati fiel. Im Katalog gab es nur eine skizzenartige Darstellung mit Abmaßen die in etwa unseren Bugabmaßen entspricht.
Beim Herausnehmen des Tanks aus der Verpackung wurde uns dann allerdings schnell klar, dass die Skizze und das Original doch etwas abweichen. Gerade die Positionen der Anschlüsse waren auf der Skizze nicht ersichtlich und auch ob der Tank über einen Inspektionsdeckel verfügt, oder eben auch nicht. Diese Fragen konnten wir uns erst im Nachgang beim Entpacken beantworten. Generell stimmt aber die Qualität, sodass wir auch gleich einen Inspektionsdeckel und die Anschlussfittinge beschafft haben.
Anfänglich wollten wir die Einbauposition vom Wassertank analog zum Ursprung beibehalten. Also möglichst weit vorne im Bugbereich. Beim Einpassen ist uns dann der Tank nach hinten gerutscht und plötzlich wurde uns klar, dass dieser so genau zwischen den Stringern und der Auflage passt, dass wir uns überlegt haben, ihn weiter hinten zu platzieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir hierdurch zwischen den Auflagen der V-Berth und dem Tank ca. 30cm Freiraum haben, den wir auf die gesamte Länge der V-Berth nutzen können. Hierzu werden wir über den Wassertank eine zweite Ebene "einziehen".
Unser Plan geht natürlich nur ungefähr auf, da ja auch noch die Anschlußfittinge im hinteren Bereich sitzen. Wir werden den Tank also noch 10cm weiter vorne platzieren, um ausreichend Platz für die Anschlüsse zu lassen. Über die Sicherung wie wir den Wassertank in seiner Position sichern werden, haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Jedoch erscheint uns eine Sicherung mit Gurten als praktisch und aktuell beste Lösung.
Nachdem die Position festgelegt und auch die zweite Ebene für uns als gesetzt gilt, schneiden wir aus Versteifungsprofilen (Prisma Beams mit PU-Schaumstoffkern) zwei Teile für die spätere Aufnahme der Sockelplatte aus. Mit dem Laser zeichnen wir uns vorab die Positionen an Backbord und Steuerbord an und schleifen danach bis zum Laminat herunter. Nachdem alles gereinigt und entfettet wurde, laminieren wir die Profile mit Epoxidharz auf die Wandung. Die Wartezeit für die Trocknung werden wir nutzen, um den Inspektionsdeckel im Tank einzulassen.
Ein Inspektionszugang sollte jeder Wassertank haben, um den Tank später reinigen zu können. Wir haben uns für ein Inspektionsdeckel-Set von VETUS entschieden, der zwar etwas teurer in der Anschaffung ist, jedoch mit Dichtung und einem Innenring versehen und damit auch bei Lage zuverlässig abdichtet. Zusätzlich haben wir auch gleich die Fittinge (Truedesign) für Zulauf (1 1/4" Anschluss 38mm) und für die Entlüftung und Saugseite (1/2" Anschluss 16mm und 1/2" Anschluss 13mm) gerade und abgewinkelt mitbestellt.
Im ersten Schritt haben wir die Mitte des Tanks angezeichnet und siehe da, die angedachte vorgeprägte Öffnung (87mm) liegt weit außermittig (>20mm). Wir versuchen nach "Best-Fit" Methode unserem 115mm Deckel möglichst mittig zu platzieren, jedoch verhindert das nach innen geprägte Material die ebene Auflage vom Innenring. Einen verbleibenden 10mm Versatz zur Mitte nehmen wir letztendlich in Kauf.
Damit wir die Stichsäge einlassen können, bohren wir mit einem 20mm Forstnerbohrer mittig ein Loch. Vorab schneiden wir die mitgelieferte Schablone aus und zeichnen die Öffnung und Bohrungen an.
Ein großen Dank an VETUS an dieser Stelle, die mitgelieferte Schablone erleichtert das Anzeichnen erheblich und sorgt für ein exaktes Anzeichnen der Sägelinie.
Die Laschen die man mit einschneiden muss (siehe Schablone) dienen dazu, den starren Innenring durch die kleinere 115mm Öffnung hochkant durchzuschieben. Die Laschen werden später durch die Dichtung und den Außenring abgedeckt.
Die Sägekanten und Bohrungen werden nochmals mit einem Entgrater bearbeitet. Jetzt kann es an die Montage vom Deckel gehen. Zuerst wird die mitgelieferte Schaumstoffdichtung (selbstklebend) auf dem Außenring positioniert und dann beides zusammen mit dem Innenring verschraubt.
Abschließend steht natürlich die Reinigung des Tanks noch aus, was mit einem Staubsauger und einem Inspektionszugang schnell von der Hand geht.
...Deckel drauf und los!
Den Wassertank wollen wir wie oben schon erwähnt auf einer Sockelplatte platzieren. die Sockelplatte aus Sperrholz (AW100) soll sich auf den seitlich anlaminierten Stringern abstützen. Natürlich könnten wir auch die Sockelplatte direkt anlaminieren, allerdings haben wir später dann keine Möglichkeit mehr an die Bilge heranzukommen, daher entscheiden wir uns für eine aufgeschraubte Variante.
Als Erstes aber mussten wir zuerst aus HDF-Platten (2mm) mehrere kleine Streifen zuschneiden, die wir dann mittels Heisskleber zusammengesetzt wurden. Die Variante mit Schaschlik-Spießen, um die Kontur nachzubilden, haben wir bereits bei den V-Berth Auflage genutzt.
Nachdem der Heisskleber ausgehärtet ist entnehmen wir die Schablone und bereiten die Sperrholzplatten vor. Da wir aktuell auf keine 19mm Platte zurückgreifen können, werden wir zwei 10mm Platten mit angedicktem Epoxid Harz zusammenkleben, um auf die notwendige Stärke zu erhalten. Die zugesägten Platten werden zuerst mit Aceton gereinigt und dann auf der Klebeseite mit klarem Epoxidharz benetzt. Nachdem das Harz eingezogen ist, verteilen wir angedicktes Epoxidharz flächig mit einem Zahnspachtel auf den Klebeseiten (ohne Abbildung). Zum Schluss wird alles beschwert (Dickenhobel) und zusätzlich an den Ecken mit Schraubzwingen versehen. Sobald die Platten ausgehärtet sind, werden wir die Kontur mittels Schablone hierauf übertragen und den Sockel ausschneiden.