Wer des Öfteren mit GFK arbeitet kennt die Problematik der Verarbeitungs-& Lagertemperaturen von unterschiedlichen Harzsystemen.
Wir verwenden bei unserem Projekt ausschließlich Epoxidharz und müssen daher darauf achten, dass die Lager-/ & Verarbeitungstemperatur nicht unter +15°C liegt. Die vom Hersteller angegebene ideale Verarbeitungstemperatur liegt zwischen +18°C bis +25°C. Da dieser Temperaturbereich aber meist nur für wenige Monate im Jahr (Mai-August) in diesem Bereich liegt, müssen wir Vorsorge treffen.
Wir haben uns einen "Wärmekasten mit automatischer Temperaturregelung gebaut, sodass wir stets gewappnet sind und nicht immer alle Behälter hin-/ und herschleppen müssen.
Es gibt von West System ein Handbuch bei dem ein ähnlicher, mit einer Glühbirne betriebener Wärmekasten skizziert ist. Aufgrund der Ausfallwahrscheinlichkeit und auch zugunsten der Umwelt, entschieden wir uns für ein sparsameres Muster mit zusätzlicher Isolierung. Wir hatten noch von einem anderen Projekt (Rollenlager) eine 21mm & 12mm Siebdruckplatte über, sodass wir den Kasten hieraus hergestellt haben. Wir empfehlen aber auf eine geringere Plattenstärke als 21mm (z.B. 15mm) zu gehen, um das Gewicht des Kastens zu reduzieren. Alternativ könnt Ihr auch anderes Plattenmaterial verwenden.
Unsere Skizze könnt ihr weiter unten herunterladen und nach euren Bedürfnissen anpassen. Viel Spaß beim Nachbauen!
100 %
prozentualer Fortschritt anhand des geplanten Aufwandes
170 €
bislang angefallene Kosten, ohne Einmalkosten für Werkzeuge, Stromkosten und Schutzausrüstung
15.01.2021
letzte Aktualisierung des Seiteninhaltes
Dauer: 8 Std
Kosten: 62€ (Siebdruckplatte), 8€ (Sprühkleber), 12 € (Isolierung), 38€ (Temperaturregler), 31€ (Heizschleife), 7€ (Schrauben & Kabelklemmen), 10€ (Handgriffe), 2€ (Reinigungsmittel)
Material: Siebdruckplatte (21mm und 12mm), Sprühkleber, Isolierung, Holzschrauben 6x60mm (20 St), 5x20 (10St.), 6x30 (2 St.), 3,5x20 (40x) , Temperaturregler, Heizschleife, ca. 15St. Kabelklemmen zum Nageln, 1 St. Handgriff starr (Deckel 120mm), 2St klappbare Handgriffe (seitlich 78mm), Aceton
Werkzeuge: Hammer, Zollstock, Schraubendreher, Akku Schrauber, Holzbohrer-Set, wasserfester Stift und Bleistift, Anschlagwinkel, Handkreissäge, Kantenfräse, mit 2mm Abrundfräser, 2St. Klapp-Böcke , Europalette (nur als Unterlage), Schraubzwingen, Führungsschiene
Schutzausrüstung: Maske mit Partikelfilter & Filterelement, Handschuhe, Gehörschutz, Schutzbrille
1. Zuschnitt: Zuerst die Einzelteile auf die Siebdruckplatte übertragen und ausschneiden. Im Baumarkt könnt Ihr euch die Einzelteile auch gleich zuschneiden lassen, wenn es schnell gehen muss. Wir haben den Zuschnitt mit einer Handkreissäge und einer Führungsschiene selber vorgenommen. Als Unterlage haben wir eine Europalette verwendet. Hiermit bekommt ihr ebenfalls gerade Schnittkanten und winklige Bauteile heraus.
2. Ecken abrunden: Wir haben zusätzlich mit einer Kantenfräse alle Bauteile mit einem 2 mm Radius versehen.
3. Ausrichten und verschrauben: Die Seitenwände an der Bodenplatte winklig ausrichten (ebener Grund beachten) vorbohren und Senkungen einbringen. Auf jeder Seite mit 3 St. 6mm Holzschrauben (Senkkopf) von unten in die Seitenwände schrauben. Die Seitenwände untereinander jeweils mit 4 St. 6mm verbinden.
4. Deckel: Die Deckeloberseite winklig ausschneiden und das Inlay aus 12mm Siebdruckplatte mittig mit Senkkopfschrauben fest aufschrauben (von innen). Paßsitz des Deckels zur Box überprüfen!
5. Isolation: Wir haben 2 mm starkes Styropormaterial mit einseitiger Aluminiumbeschichtung verwendet (gibt es auch selbstklebend, aber €€€). Die Maße auf das Styropor übertragen und mit einem Cuttermesser und einer Schiene ausschneiden. Anschließend die Seitenteile, den Boden, sowie die Deckelinnenseite hiermit bekleben. Wir haben hierfür Sprühkleber verwendet (etwas einwirken lassen!). Dann das Styropor aufkleben. Startet am besten mit dem Boden und dann erst mit den Seitenteilen. Achtet bei der Isolierung darauf, dass ihr im oberen Bereich, wo später der Deckel sitzt, einen Streifen ohne Isolierung haben müsst.
6. Griffe: Je nachdem für welche Art der Griffe Ihr Euch entscheidet, schraubt diese nun seitlich und am Deckel an.
7. Füße: Die Füße könnt Ihr nach eigener Wahl auslegen. Wesentlich ist nur das der Kasten später nicht auf dem Boden steht und dieser später einen festen Stand hat, so dass er nicht wackelt.
8. Temperaturregler und Sensor: Platziert den Regler im oberen Drittel des Gehäuses von außen und bohrt jeweils ein gerade ausreichend großes Loch für den Temperaturfühler, der später im mittleren Bereich der Box liegen sollte. Bohrt anschließend noch ein weiteres Loch für die Heizschleife.
9. Heizschleife: Die Heizschleife, die wir verwenden, kommt aus dem Terrariumbau und wird mit Saugnäpfen geliefert. Entweder stecht ihr wie wir ein Loch mittig in die Saugnäpfe und verschraubt diese mit 3,5mm Holzschrauben oder ihr verwendet Kabelklemmen zum Nageln. Da uns die Saugnäpfe ausgegangen sind, haben wir die oberste Windung auch mit diesen befestigt. Hier ist aber der Nachteil, dass die Heizschleife direkt an der Isolierung aufliegt und somit nicht so effektiv arbeitet. Also nehmt euch lieber etwas Zeit und schraubt die Saugnäpfe ringsherum mit Schrauben an. Steckt die Halter danach wieder in die Saugnäpfe ein, zieht die Heizschleife durchs Loch und klickt sie der Länge nach in die Halter. Achtet darauf, dass Ihr die Heizschleife mit ausreichend großen Radien in die Ecken verlegt.
10. Anbau, Testlauf und Kabelaufbewahrung: Nun könnt ihr das Gerät einschalten und nach Anleitung justieren. 25°C ist für uns ein guter Wert. Wir haben noch zusätzlich aus einer Leiste (12mm Restmaterial) eine Kabelaufbewahrung von 15 cm Länge an die Außenseite angebaut, so dass sich das Kabel zum Transport verstauen lässt.