Wer unser Projekt verfolgt, dem ist sicherlich aufgefallen, dass wir in den letzten Wochen weniger Updates aufgespielt haben als gewöhnlich. Der Grund hierfür ist, dass wir Malou ca. 700 Km weiter südlich verlegen werden, um sowohl unseren neuen Jobs im Münchener & Augsburger Umland gerecht zu werden, als auch unserem Refurbishing-Projekt.
Nachdem wir im Juli 2021 den Entschluss für diesen Schritt gefasst haben, stellte sich natürlich die Frage nach dem WOHIN, WANN & WIE wollen wir Malou verlegen? Das Wesentlichste war zuersteinmal einen geeigneten Stellplatz zu finden, der gut zu erreichen ist und ein Refurbishing Projekt akzeptiert. Diesen Platz haben wir zügig bei einem Landwirt durch eine Anzeige bei einer Versteigerungsplattform (ja genau, bei eBay) gefunden, bzw. wurde uns angeboten. Dieser Platz ist vorerst unter freien Himmel in Pöttmes (ca. 30 Km von Augsburg entfernt) mit der Option auf einen Hallenplatz zum Ende des Jahres.
Der nächste Punkt auf unserer To-Do Liste war den Transport und auch das Kranen vor Ort zu regeln. Wir haben uns Angebote von zwei bekannten Transportfirmen eingeholt, welche sich bis auf 20 € unterschieden. Die Wahl fiel hier auf das holländische Unternehmen Van de Wetering BV aus Loosdrecht, mit dem wir schon in 2019 unsere Malou von Lelystad nach Hamburg überführen ließen und gute Erfahrungen gemacht haben.
Somit war für den Transport von Hafentrailer, Mast und Malou gesorgt. Stellte sich noch die Frage der Ver- und Entladung. Vor Ort in Hamburg können wir auf den Hafenkran von der Werft zurückgreifen und vor Ort in Pöttmes? Wir haben uns dann also im Internet auf die Suche nach geeigneten Kranunternehmen gemacht und sind bei Fa. Mikschl Autokrane GmbH aus Aichach fündig geworden, von denen wir ein solides Angebot erhalten haben.
Also dann mal alles einpacken und los gehts!
100 %
prozentualer Fortschritt
3.927 €
geplante Kosten
14.05.2022
letzte Aktualisierung des Seiteninhaltes
Dauer: 34 Std
Kosten: Transport (2.900€), 2x Kranen (650€); je 5 St. kleine Dosenlibellen, Wasserwagen (22€); Verbrauchsmaterial (71 €), Tracktor (50€); 2x LED-Deckenleuchten (70€); 2x Baustrahler auf Stativ (66€); 2x 15m Anschlussleitung (71€); 1x 15m Verlängerungskabel mit Doppelsteckdose (27€)
Material: Isolier-& Verpackungsmaterial (3x50m Gewebeklebeband, Folie), 3M-Doppelklebeband, Putzlappen, Silikonentferner, Seil 4mm, Holzzuschnitte als Unterlage der Heber und zum Aufbocken des Trailers
Werkzeuge: Maulschlüssel-Set (zum Einstellen der Stützen), Cuttermesser, 2x Wagenheber 3,5t, Dosenlibellen, kleine Wasserwagen, Spanngurte
Der Stellplatz war unsere erste Hürde die wir aber recht zügig genommen haben mit etwas Unterstützung von Fortuna. Es gibt rund um Augsburg einige Garagenstellplätze und Wohnmobilstellplätze, aber nicht in den Abmessungen die unsere Malou benötigt. Daher haben wir eine Annonce geschaltet, auf das wir umgehend ein Angebot aus dem Augsburger Umland (Pöttmes) erhalten haben. Der Stellplatz liegt ca. 30km nordöstlich und ist mit dem Wagen in 30 Min. von unserem neuen Wohnsitz zu erreichen.
Der Transportweg führt von HH über die A7 bis nach Ellwangen und von dort aus über Land zum neuen "Heimathafen". Die Strecke beträgt 707 Km und wird in ca. 8,5 Std zu erreichen sein (reine Fahrzeit).
Als erstes haben wir uns förmlich vorstellen müssen, was das für ein Aufwand wird, alles abzurüsten, transportfähig zu bekommen und alles wieder aufzurüsten. Aber wer "A" sagt, muss auch "B" sagen. Die Herausforderung wird für uns sein, die drei voneinander unabhängigen Unternehmen zeitlich so zu koordinieren, dass alles Hand in Hand läuft. Unser Plan war es zuerst mit dem Speditionsunternehmen ein Transportfenster zu finden, welches in KW38 (Mitte Sept.) liegen soll, damit wir noch vor dem allgemeinen Ausbooten im Herbst den Ansturm auf den Kran aus dem Weg gehen können.
Nachdem das Zeitfenster bestätigt wurde, konnten wir nun mit dem Hafen, als auch dem Kranunternehmen ungefähre Termine vereinbaren. Die taggenaue Bekanntgabe des Transportes wird allerdings erst eine Woche vorher von der Spedition festgelegt, was die Sache für uns schwieriger gestaltet als ursprünglich geplant. Wir hoffen, dass der Hafenkran und auch das Kranunternehmen für uns kurzfristige "Slots" einräumen werden.
Nachdem der logistische Teil soweit geplant war, müssen wir nun Malou für den Transport "wasserdicht" bekommen, was nicht so einfach wird. Wir haben uns mit drei Rollen Gewebeklebeband eingedeckt und müssen die Vorschiffsluke irgendwie ersetzen, sodass die Öffnung abgedeckt wird. Die Vorschiffsluke war unser anstehendes Projekt was wir aber bis zum Transport nicht mehr erledigt bekommen, da wir bis Mitte September auf das Material warten müssen. Also werden wir dieses Projekt vertagen. Zusätzlich müssen die Reelingsstützen und der Bugkorb wieder festgeschraubt werden und natürlich das Deckgestell mit Plane abgerüstet und der Mast auf das Boot abgelegt werden.
Langsam wird es ernst mit dem Umzug. Die Luke haben wir ohne Scharniere wieder aufgelegt und mit einem kleinen Tampen nach unten abgespannt. Die Bohrung hatten wir eingebracht um die Laminatstärke zu prüfen, um eine neue Plexiglas-Scheibe zu bestellen. Das Projekt haben wir aber ja zurückstellen müssen, für den Transport in den Süden. Grundsätzlich sind wir Verfechter von "Dinge doppelt zu machen" und so fällt es uns dieses Mal auch etwas schwer uns für die Arbeit zu begeistern, wieder alles abzukleben, zu verpacken und abzurüsten. Lieber würden wir unser Projekt weiter voranbringen, aber das muss dieses Mal zurückstecken.
Damit wir nicht die Fluchtung beim Abbocken verlieren haben wir kleine Dosenlibellen und Wasserwagen bestellt, die es es bereits für günstiges Geld zu kaufen gibt. Um diese an Ort und Stelle für die spätere Neu-Nivellierung zu fixieren, benutzen wir Doppelklebeband, welches sich später wieder leicht abziehen lässt.
Nun machten wir uns also an die ungeliebte Arbeit, dem Dichtkleben von Öffnungen und Bohrungen. Damit das Tape gut hält und nicht während der Überführung abfällt, haben wir alle Stellen großflächig entstaubt und mit Silikonentferner abgewischt. In Gänze haben wir ca. 250 Löcher & Bohrungen abdichten müssen.
Zu gutem Schluss und bevor wir Malou verladen können, musste noch der Wetterschutz in Form des Deckgestells und der Plane entfernt werden und der Trailer wieder auf dem Boden abgelassen werden. Zuerst haben wir hierfür den Reifendruck geprüft und fehlende Luft nachgefüllt (max 62 PSI bei 3,5 t) stand auf den Reifen. Auch wenn die Pumpe einen Doppelhub hat, war das mit der Fusspumpe kaum zu erreichen und wir haben bei 52 PSI die Segel gestrichen, um unsere Energie lieber in den Abbau des Deckgestells zu legen.
Die Plane haben wir gelöst und sie ließ sich einfach auf dem Boden zusammenlegen. Zusammengefaltet passt sie gut in die Backbord Backskiste, wo sie für den Transport verbleiben wird. Das Deckgestell haben wir vorher schon mit Nummern gekennzeichnet, sodass der spätere Wiederaufbau einfach vonstatten geht.
Nun musste nur noch Malou auf Ihre eigenen "Beine" abgelassen werden und die Deichsel angebaut werden. Hierfür haben wir immer zwei einfache hydr. Wagenheber an Bord, sodass wir unabhängig die Höhe und Lage justieren können.
Als wir schon in den Feierabend gehen wollten, sind uns dann noch die Schlingerleisten ins Auge gesprungen, von denen wir bereits die Muttern gelöst hatten sie somit nur noch durch das Dichtmittel in Position gehalten wurden. Für den Transport war es uns sicherer die Leisten ganz abzunehmen und an Deck zu verzurren.
Nun hieß es warten auf den freien "Slot" für das Kranen der für Di. den 21.09. um 12:30 Uhr angesetzt ist.
Wir haben mit dem Speditionsunternehmen Van de Wetering aus Holland den ungefähren Verladetermin im Vorfelde abgestimmt und eine Woche vorher dann den verbindlichen Transporttermin erhalten. Nun bestand die Aufgabe darin die Termine mit dem Hafenkran von der Bootswerft Heuer GmbH und dem Kranunternehmen Mikschl aus Aichach zu organisieren. Da wir noch vor dem großen Ausbooten im Oktober lagen, waren ausreichende "Slots" vorhanden, sodass die Koordination recht gut gelang. Als auch das Kranunternehmen Mikschl kurzfristig einen kleinen Autokran (40t) bestätigt hatte, konnten wir dann grünes Licht geben für den Transport.
Dana hatte sich entschlossen noch eine notwendige OP in HH durchführen zu lassen, sodass die Verladung ohne sie stattfinden musste. Glücklicherweise hat sich Heinrich (Henk) von dem Speditionsunternehmen für uns reserviert, da er unsere Malou (ehem. Hanta Yo) bereits nach HH transportiert hatte und somit die Abmaße und Gegebenheiten kannte, was natürlich von Vorteil für uns war.
Dann ging alles sehr schnell und Malou wurde unter den Kran geschoben, mit Gurten in die Luft gehoben und auf dem Zugwagen abgesetzt. Im Anschluss wurden dann noch der Trailer und Mast auf den separat mitgeführten Anhänger abgesetzt und dann begann der aufwendige Teil der Transportsicherung. Ca. 20 Gurte später war unser Paket mit einer Gesamtlänge von 19 m transportsicher verpackt und ein letzter Rundgang gab uns die Sicherheit, dass Malou am nächsten Tag wohlbehalten in Bayern ankommen wird.
Also auf nach Bayern!
Als der Anruf von Speditionsunternehmen kam waren wir bereits vor Ort, um Malou in Empfang zu nehmen und zu entpacken. Als dann der Autokran anrückte, bestand die erste Herausforderung darin einen geeigneten Platz zu finden, um den Schwenkbereich und die Ausladung vom Kran bestmöglich zu nutzen und den Verkehr auf der Strasse möglichst nicht zu beeinträchtigen. Eine kurze Abstimmung zwischen den Akteuren ergab dann, dass wir von der Strasse, Malou auf das Grundstück "einschweben" lassen. Allerdings war eine überirdisch verlegte Telefonleitung noch im Weg. Da wir diese nicht ohne weiteres entfernen konnten, ohne dass die Anwohner auf Mobilfunk umsatteln müssen, hatte unser Kranführer seine Berechnungen nochmals kontrolliert, sodass bei max. Ausladung und einem Gesamtgewicht von 3,5 t, es möglich war über die Telefonleitung zu schwenken. Also konnte es losgehen.
Als Erstes wurde der Mast und der Trailer an Gurten heruntergenommen und so platziert, dass wir Malou in der späteren Zugrichtung hierauf abstellen können. Daraufhin folgte dann der ereignisreiche Akt - Malou anzuheben und über die Telefonleitung in 15m Höhe zu schwenken und auf dem Trailer gerade zu platzieren. Mit einem Seil am Heck konnten wir dann die Feinjustage gut vornehmen und es war schon ein erleichterndes Gefühl Malou wieder fest auf dem Trailer stehen zu sehen.
Über Nacht haben wir Malou in dieser Parkpositon belassen, bevor wir sie dann am nächsten Morgen mit Hilfe eines Traktors auf den temporären Stellplatz verbracht haben. Wir haben ja bereits berichtet, dass die Option auf einen Scheunenplatz besteht, der allerdings noch belegt ist und erst in zwei Monaten frei sein wird. Also müssen wir den Umweg gehen und den Wetterschutz wieder aufbauen.
Unser Dank geht an alle Akteure die den Standortwechsel realisiert haben. Insbesondere an Henk, unseren Fahrer und Roland Mikschl, der mit Fingerspitzengefühl unsere Malou hat einschweben lassen.
Ein ungeplantes Kapitel von Malou neigt sich langsam dem Ende zu und wir freuen uns nun wieder aktiv in das Refit einsteigen zu können.
Die beiden Sturmtiefs Zeynep und Antonia haben uns im Februar etwas in Atem gehalten und wir mussten unsere Pläne hinten anstellen, da sich zum einen der vordere Teil der Plane gelöst hat und zum anderen sich die Plane an den Relingstützen durchgedrückt hat, obwohl die Stützen mit Schaumstoff überzogen waren. Mit so heftigen Sturmtiefs haben wir hier in Bayern nicht gerechnet. Die Plane haben wir dann notdürftig mit Gewebeklebeband repariert. Das dieses nicht von Dauer ist, ist soweit klar, jedoch war die Anschaffung einer neuen Plane keine Option für die letzten 3 Monate bevor wir den Scheunenplatz beziehen können.
Das mit dem Scheunenstellplatz hat sich alles etwas hingezogen, aufgrund einer größeren Aufräumaktion, aber nun kommen wir mit Malou im Mai in trockene Gefilde und die Anschaffung einer neuen Plane ist damit vorerst obsolet geworden.
Daumen drücken, dass bis dahin nicht noch ein weiterer Sturm über Bayern "hinwegfegt".
Nach einem guten halben Jahr schaffen wir es heute Malou in die Scheune zu verlegen. Nach dem Motto: "Was lange währt wird endlich gut". Ein Freilagerstellplatz ist für die Arbeiten die wir an Malou vornehmen nicht das Optimale und immer mit zusätzlichem Aufwand verbunden ohne, dass man der tatsächlichen REFIT-Aktivität nachgehen kann. Von nun an werden wir weitestgehend wetterunabhängig sein, sodass wir unser Projekt voranbringen können und hoffen im Zeitplan etwas aufholen zu können. Wir haben nach letzter Rechnung ca. ein 3/4 Jahr zu unserer Planung verloren was wir nun wieder anteilig aufholen wollen.
Zuerst mussten wir aber das Deckgestell entfernen und Malou wieder auf die "Beine" stellen. Das Scheunentor hat eine maximale Durchfahrthöhe von 4,0m. Inklusive dem Deckgestell kommen wir auf eine Höhe von 4,20, also musste das Gestell vorab demontiert werden. Dank ein paar helfender Hände war das auch schnell erledigt. Da die Plane durch die Stürme eingrissen ist, werden wir diese noch als Abhängung und Staubschutz weiterverwenden, nur nicht wieder zum Einsatz an Malous Wetterschutz bringen können.
Für den Transport in die Scheune haben wir uns vom benachbarten Landwirt einen Tracktor ausgeliehen und dank eines erfahrenene Fahrers ging der Transport reibungslos vonstatten.
In der Scheune angekommen haben wir dann wieder die Holzblöcke unter den Trailer gebracht und haben sogar eine feste Treppe um an Bord zu kommen, was die Leiter überflüssig machen wird. Der einzige Wermutstropfen ist noch der Mast der aufgrund seiner Länge von 12,0m nicht komplett in die Halle passen wird. Es fehlen lediglich 30 cm, die wir mit etwas Fantasie und einer kleinen Modifikation am hinteren Scheunentor aber wettmachen werden. Auch fehlt es noch an Licht, was wir zusammen dann im nächsten Schritt installieren müssen. Das Kapitel des "Umzuges nach Bayern" wollen wir hiermit abschließen und freuen uns dann auf die kommende Zeit wetterunabhängig an Malou voranzukommen.
Eigentlich hatten wir dieses Kapitel schon geschlossen, dennoch schieben wir ein Update hinterher, da ein wesentliches Ziel noch aussteht und zwar: Das Licht!
Die Halle ist bislang nur sehr schlecht ausgeleuchtet, sodass wir uns Leutmittel beschafft haben. Zum einen benötigen wir Licht von oben und zum anderen Licht für die späteren Rumpfarbeiten von außen.
Hierfür haben wir zwei LED-Deckenleuchten (je 100W) und zwei LED Baustrahler (je 100W) auf Stativ beschafft. Zum Anschluss der LED-Deckenstrahler haben wir uns zwei Anschlussleitungen von je 15m Länge dazu besorgt, was etwas mehr ist als wir benötigt hätten, aber hier haben wir uns an das Motto "lieber länger als zu kurz" gehalten. Die überschüssigen Meter haben wir danach einfach aufgeschossen und am Aufgangsgeländer befestigt. Das Schöne ist, wir sind in der Länge variabel und so lassen sich die Lampen später auch noch in der Höhe verstellen, bzw. bei Bedarf umhängen. Die Baustrahler haben wir mit einem Verlängerungskabel mit Doppelsteckdose an das Stromnetz angeschlossen, sodass auch hier ausreichende Länge vorhanden ist, um den Strahler zu verstellen.
Bevor wir mit der Installation der Lampen begonnen haben, wollten wir zuerst aber einmal "Klar Schiff" machen und haben die Halle besenrein gemacht und das restliche Heu in der Scheune entfernt. Um später einfach an Bord zu kommen haben wir zusätzlich noch einige Bretter vom Geländer demontiert, die später wieder eingesetzt werden können.
Anfänglich waren wir skeptisch, ob die LED-Strahler ausreichen würden, aber nach dem ersten Test, waren wir davon überzeugt, dass wir mit ausreichend Watt bzw. Lumen geplant haben. Wenn im späteren Verlauf noch mehr "Licht"angeschafft werden muss, können wir das auf einfachem Wege nachrüsten. Vorerst ist es aber ausreichend! Und nun Schluss vom ganzen Umziehen, wir wollen endlich wieder an Malou weiter arbeiten und haben uns als erstes zu dem Projekt der Deinstallation von der Reeling entschieden, um störfrei an Bord zu kommen.