Wir haben ja bereits im Kapitel Interieur adieu den Ausbau der Seeventile angeschnitten. Wir gehen hier nochmal auf die einzelnen Arten der Ventile & Geber ein, welche Schwierigkeiten beim Ausbau aufgetreten sind und wie wir sie gelöst bekommen haben.
100 %
prozentualer Fortschritt anhand des geplanten Aufwandes
36 €
bislang angefallene Kosten, ohne Einmalkosten für Werkzeuge, Stromkosten und Schutzausrüstung
23.04.2021
letzte Aktualisierung des Seiteninhaltes
Dauer: 12 Std
Kosten: 11€ (WD40), 4€ (Schleifmittel), 5€ (Reinigungsmittel & Putzlappen), 16€ Lötbrenner
Material: Holzstücke 70x40x100 (zum Austreiben der Durchlässe), WD40, Putzlappen, Aceton
Werkzeuge: Hammer, Winkelschleifer mit Schleifteller, Steckschlüsselkasten klein, Schraubendreher, 1", 1 1/4", 2", 2/14" Gabelschlüssel (Engländer) bis 72mm, Cuttermesser, Lötbrenner, Wasserpumpenzange
Schutzausrüstung: Maske mit Partikelfilter & Filterelement, Handschuhe, Gehörschutz, Schutzbrille
In Vorbereitung auf den Ausbau nehmen wir zuerst die Schlauchleitungen ab, die einfach mit Schlauchschellen befestigt sind. Die Zuleitungen sind zum Teil in einen schlechten Zustand, sodass uns beim Abziehen gleich einige Zentimeter Schlauchleitung eingerissen sind, was nicht weiter tragisch ist, da diese ja sowieso ersetzt werden sollen. Der WC Auslass war bereits mit kalkähnlichen Ablagerungen zugesetzt, sodass kein Ablauf mehr stattfinden konnte.
Wir haben zuerst die drei Ventile/Fittinge vom Seewasserzulauf zum WC und die Auslässe von WC, sowie Waschtisch herausgedreht, was mit einem großen Gabelschlüssel 1 1/4" bzw. 1" und etwas Kraft kein größeres Problem darstellte, da ausreichend Platz vorhanden war. Danach haben wir direkt mit den Ventilen der Cockpitentwässerung (2 St.) und der Spüle weitergemacht, was sich bauraumbedingt etwas schwieriger gestaltete, aber zum Schluss haben wir sie auch gelöst bekommen. Die Ventile wurden allesamt mit Hanffaser zur Abdichtung eingesetzt, was vor den Zeiten von Teflonband eine sichere Abdichtung war und zum Teil heute noch praktiziert wird.
Die Sensoren von Logge und vom Tiefenmesser sind im Motorraum installiert, direkt neben dem Motorfundament. Die Sensoren sind aus Kunststoff und wie üblich in die Kunststoff-Borddurchlässe eingesteckt, die mit Dichtringen versehen sind. Die Sicherung erfolgt mit einer Überwurfmutter, die in unserem Fall abgebrochen war, was im schlimmsten Fall zu einem Verlust des Bootes führen kann, wenn Wasser eindringt. Also mussten wir die Sensoren nur noch herausziehen, um dann im nächsten Schritt die Borddurchlässe zu entfernen.
Die Borddurchlässe sind mit Dichtmittel im Rumpf eingesetzt und mit einer 1 3/4" Überwurfmutter gesichert. Diese ließen sich mit einem Gabelschlüssel leicht lösen und herunterdrehen.
Nun gibt es ja für bekanntlich einige Varianten festsitzende bzw. mitdrehende Borddurchlässe auszubauen. Die heutigen Borddurchlässe werden zunehmend mit internen Mitdrehsicherung versehen, sodass zum Lösen der Mutter ein Gegenhalter verwendet werden kann. Da wir nicht hierüber verfügen, kommt also bei den Durchlässen die mitdrehten ein Winkelschleifer zum Einsatz, bei dem wir den äußeren Bördel bis auf das Gelcoat/Antifouling abschleifen. Eine andere Variante wäre noch das "Sprengen" der Überwurfmutter, bauraumbedingt ist dieses bei uns aber kaum möglich.
Die einzige Herausforderung der verbleibenden Borddurchlässe war der Abgasstutzen der unterhalb vom Cockpit austritt. Zum einen war es nicht leicht den starren Abgasschlauch abzubekommen, als auch die Mutter zu lösen. Die Mutter (2 1/4") war stark korrodiert und ließ sich nur mit einer einwöchigen Einwirkzeit von WD40 und vorsichtiger Hitzeeinbringung via Gasbrenner dann aber doch lösen. Mit einem entsprechend großem Gabelschlüssel und einem Kantholz als Stütze konnte die Mutter dann nach und nach heruntergeschraubt werden. Wir wollten den Fitting gerne für später erhalten, daher haben wir auf den Einsatz von dem Winkelschleifer verzichtet.
Die restlichen Ein-& Auslässe, sowie Belüftungsventile haben wir in dem kommenden Zeitraum bis Jahresende nacheinander ausgebaut. Das Prinzip wiederholt sich, nur gibt es jeweils einen zusätzlichen Kunststoffdichtring der zwischen die Wandung und der Mutter verbaut wird. Diese waren allesamt versprödet und müssen gegen neue ersetzt werden.